Samstag, 23. Januar 2010

oversee <> overhear

Bei meiner momentanen Sprachimmersion durch amerikanische DVDs ist mir was Witziges aufgefallen: die Verben "overee" und "overhear". Die Zusammensetzung funktioniert wie im Deutschen: Vorsilbe plus Verb. Also ist anzunehmen, dass die auch dasselbe bedeuten wie im Deutschen. Aber weit gefehlt, eigentlich verhalten sie sich genau entgegengesetzt!

Bei "oversee" verhält es sich ähnlich: im deutschen Sprachraum heißt "übersehen", etwas nicht zu sehen, (un)absichtlich optisch nicht mitbekommen. Auf Englisch ist damit "beaufsichtigen, managen, überwachen" gemeint. Die englische Entsprechung des Deutschen "übersehen" ist "overlook", das aber auch "überblicken" heißen kann, also in beide Richtungen funktioniert.

"overhear" heißt nämlich nicht wie im Deutschen "überhören", also etwas (willentlich) autoditiv nicht erfassen, sondern bedeutet "zufällig mitanhören, belauschen". Unser "überhören" heißt im Englischen "miss" oder "ignore", was beides auch für "übersehen" verwendet werden kann.

Damit gilt nicht nur "Deutsche Sprache, schwere Sprache", sondern ich würds ganz generell ausweiten auf "Sprache schwer" :D

Mittwoch, 20. Januar 2010

Get lost!

Meine momentane englische Lieblingswendung. Heißt so viel wie "verschwinde", wobei mir die wörtliche Übersetzung "geh verloren" noch besser gefällt. Ein österreichisches "(va)zupf di" oder "vaschwind" klingt da wesentlich weniger elaboriert ;)

Tachinitis

Schon wieder so ein komisches Austriakum ;) Und ein recht seltenes noch dazu. Ein analog zu anderen Krankheiten gebildetes Substantiv vom Verb "tachinieren". Und das ist nun ein wenig schwer zu erklären: Wenn jamand tachiniert, dann gibt er vor, krank zu sein, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Zum Beispiel ohne ersichtlichen Grund in Krankenstan zu gehen, um dann in dieser Zeit was anderes zu machen. Die dazugehörige "Krankheit" oder besser eigentlich Form der Gesundheit ist dann eben besagte Tachinitis.

Mittwoch, 6. Januar 2010

aufmagazinieren

Damit hab ich einen deutschen Kollegen heute vollkommen aus der Fassung gebracht. Er hielt es erst für eine Erfindung war ernsthaft der Meinung, das sei ein Austriakum. Ich persönlich teile die Ansicht nicht, auch wenn das Wort ein eher selten verwendetes ist. Mir scheint, es dürfte aus der Militärsprache kommen. Auf alle Fälle passt es im Sinn von "verstärken" an vielen Orten.

Dienstag, 5. Januar 2010

intrinsisch

Das bedeutet "von innen her kommend, innewohnend". Ein schönes Wort, aber viel zu selten in der Alltagssprache gebraucht. Das arme Lexem ist auf wissenschaftliche Verwendung beschränkt - das kann man doch ändern, oder?

Montag, 28. Dezember 2009

GMS - generelles menstruelles Syndrom

Jeder kennt wohl PMS - das prä-menstruelle Syndrom. Aber da die Periode über Jahrzehnte hinweg im Leben einer Frau ein wiederkehrendes Phänomen ist, ist post-menstruell sofort auch wieder prämenstruell - dieses Syndrom trifft also ca. 3 Wochen im Monat zu ;) Da mit den Tagen auch bestimmte Beschwerden einher gehen, könnte man da gleich ein menstruelles Syndrom vermuten. Warum also fassen wir das nicht zusammen unter "GMS" - schon sind alle weiblichen [Z/T]ickereien abgedeckt. Sogar für die Wechseljahre würde das zutreffen. Schöne hormonelle Welt ;)

Montag, 14. Dezember 2009

Expressive Mimik

Ein toller Ausdruck um zu beschreiben, was manche meiner Mitmenschen allein mit ihrem Gesichtsausdruck sagen können. Ich meine jetzt kein klassisches Grimassenschneiden, sondern die Reaktionen, die sie auf etwas zeigen. Mancher dieser Ausdrücke sagt mehr als 1000 Worte. Und manche Menschen können mich damit so richtig erheitern. Ich würd das auch gern können. Auch wenn ich mich selber dabei nicht sehen würd. Aber ich gönn meiner Umwelt ja auch was.