Freitag, 26. Februar 2010

Harpooning for compliments

Nein, das ist keine meiner Schöpfungen, aber als Kollegin M. das gestern mal lockerflockig in den Raum geworfen hat, fand ich es dokumentierenswert. Dabei war ihre Vorlage noch nicht mal "fishing for compliments", sondern eh bescheiden. Scheinbar hat sie es anders empfunden, nämlich als Steigerung von fishing. Und in diesem Fall bekommt sie die Komplimente ganz ohne nachwassern :)

Samstag, 20. Februar 2010

X ist ein anderes Wort für U

Heute hatte ich einen ziemlichen Patienten. Des Langen und Breiten und Ausführlichen erkläre ich ihm, worauf er Anspruch hat, was er tun kann, wie gewisse Dinge laufen können. Nicht nur, dass er begriffsstutzig war, nein, er war auch noch mühsam, weil er mich in jedem Satz unterbrochen hat. Mehrmals. Der Höhepunkt war aber Folgendes:
ich: "... und das können wir für Taxi- oder Bahnkosten verwenden."
er: "Oder Zug?!"
ich: "Ja, oder Zug. Bahn oder Zug ist dasselbe."
er: "Wie jetzt?"
ich: "Bahn ist ein anderes Wort für Zug!" (ja, ich war schon etwas genervt)
Weiter gings im Text. Es ging darum, was er mit den Rechnungen tun soll.
er: "Und die geb ich dann da ab?"
ich: "Genau!"
er: "Ja wie jetzt?"
ich: "Ich sage GE-NAU. Und genau ist ein anderes Wort für ja!"
Meine Kollegen haben sich vor Lachen gekringelt - ich fands nur mühsam. Ob da wohl eine Beschwerde kommt? Aber ich kann ja belegen, dass er doof war. Also wurscht.

Montag, 15. Februar 2010

konziliant

LANG schon nicht mehr gehört! Als das Wort neulich in einem Gespräch fiel, ging mir glatt das Linguistenherz auf. Danke an den edlen Spender.

Für alljene, die es nicht kennen, hier eine Auflistung der Synonyme: Synonyme: Synonyme: anständig, aufmerksam, beflissen, bereitwillig, dienstwillig, entgegenkommend, erträglich, freundlich, gefällig, großmütig, großzügig, hilfsbereit, huldreich, huldvoll, höflich, kulant, leutselig, liebenswürdig, nett, umgänglich, verbindlich, versöhnlich, wohlgesinnt, wohlmeinend, wohlwollend, zuvorkommend.

Quelle: http://wortschatz.uni-leipzig.de

Donnerstag, 11. Februar 2010

Ein lebenswichtiges "tra"

Fiel mir nur mal so am Rande auf: die englischen Begriffe "con[tra]ception". "Conception" ist die Empfängnis, "contraception" die Verhütung davon. Was so ein "tra" nicht alles ausmachen kann - ein ganzes Leben kann davon abhängen.

Samstag, 23. Januar 2010

oversee <> overhear

Bei meiner momentanen Sprachimmersion durch amerikanische DVDs ist mir was Witziges aufgefallen: die Verben "overee" und "overhear". Die Zusammensetzung funktioniert wie im Deutschen: Vorsilbe plus Verb. Also ist anzunehmen, dass die auch dasselbe bedeuten wie im Deutschen. Aber weit gefehlt, eigentlich verhalten sie sich genau entgegengesetzt!

Bei "oversee" verhält es sich ähnlich: im deutschen Sprachraum heißt "übersehen", etwas nicht zu sehen, (un)absichtlich optisch nicht mitbekommen. Auf Englisch ist damit "beaufsichtigen, managen, überwachen" gemeint. Die englische Entsprechung des Deutschen "übersehen" ist "overlook", das aber auch "überblicken" heißen kann, also in beide Richtungen funktioniert.

"overhear" heißt nämlich nicht wie im Deutschen "überhören", also etwas (willentlich) autoditiv nicht erfassen, sondern bedeutet "zufällig mitanhören, belauschen". Unser "überhören" heißt im Englischen "miss" oder "ignore", was beides auch für "übersehen" verwendet werden kann.

Damit gilt nicht nur "Deutsche Sprache, schwere Sprache", sondern ich würds ganz generell ausweiten auf "Sprache schwer" :D

Mittwoch, 20. Januar 2010

Get lost!

Meine momentane englische Lieblingswendung. Heißt so viel wie "verschwinde", wobei mir die wörtliche Übersetzung "geh verloren" noch besser gefällt. Ein österreichisches "(va)zupf di" oder "vaschwind" klingt da wesentlich weniger elaboriert ;)

Tachinitis

Schon wieder so ein komisches Austriakum ;) Und ein recht seltenes noch dazu. Ein analog zu anderen Krankheiten gebildetes Substantiv vom Verb "tachinieren". Und das ist nun ein wenig schwer zu erklären: Wenn jamand tachiniert, dann gibt er vor, krank zu sein, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Zum Beispiel ohne ersichtlichen Grund in Krankenstan zu gehen, um dann in dieser Zeit was anderes zu machen. Die dazugehörige "Krankheit" oder besser eigentlich Form der Gesundheit ist dann eben besagte Tachinitis.