Montag, 29. Juni 2009

Redundant/Redundanz

Das ist ein wichtiges Wort. Eines meiner Lieblingswörter. Ich hab im Rahmen meines Linguistikstudiums darüber sogar mal eine ganze Arbeit geschrieben. Nicht über dieses Wort an sich, sondern über die Redundanz in der deutschen Sprache. Eigentlich kennengelernt hab ichs aber in der Computertechnik. Generell ist es sehr vielfältig einsetzbar.

In der Technik sind redundante Systeme solche, die eine Rückfallsebene haben bzw. die mehrfach vorhanden sind und sich gegenseitig prüfen bzw. im Falle eines Ausfalls gegenseitig ersetzen können. Grad im Zusammenhang mit Flugzeugen fällt das Wort oft.

In der Linguistik bezeichnet Redundanz das Vorhandensein von wesentlich mehr Informationen als eigentlich zur Verarbeitung notwendig wären. Jeder kennt das Phänomen, dass er Geschriebenes noch entziffern kann, obwohl nicht alle Buchstaben da sind/an der richtigen Stelle sind. Oder dass er Gehörtem noch Sinn entnehmen kann, obwohl das Gegenüber die Grammatik nicht korrekt beherrscht oder nuschelt, oder es in der Telefonleitung rauscht. In all diesen Fällen, in denen auch aus verstümmelten Übertragungen der vollständige Sinn extrahiert werden kann, kommt die Redundanz zu tragen - es wind überreichlich Informationen da, die uns beim Verstehen helfen.

In der "Umgangssprache" wird redundanz meist im Sinn von "überflüssig", "hinfällig" verwendet. Wenn mir ein Kunde mit seinen wiederkehrenden Lamentierereien auf den Nerv geht, kann er schon mal ein kühles "Diese Diskussion ist nun redundant" zu hören bekommen. Und auch hier hilft das Phänomen der linguistischen Redundanz: Viele Menschen kennen das Wort nicht oder wissen nicht, was es bedeutet. Aber alleine mein Tonfall verdeutlicht ihnen, was ich wohl meinen mag ;)

Oh ja, in diesem Fall mag ich sowohl Bezeichnendes als auch Bezeichnetes :)

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